Privat-Gymnasium PINDL
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Schüleraustausch in Szigetszentmiklós

Batthyani Kázmér Gymnasium- Privat-Gymnasium Pindl

23 Schüler aus den 8./9. Jahrgangsstufe aus dem Landkreis und der Stadt Regensburg des Pindl-Gymnasiums Regensburg konnten acht Tage mit Frau Fischer den ungarischen Unterricht, die Lebensweise und die Kultur Ungarns kennenlernen. Im Vorfeld wurde in vielen Vorbesprechungen und Elternabend auf Besonderheiten, Gewohnheiten und dem Leben in Ungarn eingegangen und die Stadt Szigetszentmiklós vorgestellt.

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Damit sich die deutschen und ungarischen Teilnehmer sich schon vorher etwas näher kennenlernen konnten, erhielten sie mit der Einteilung in den Familien auch die Kontaktadressen, die ihnen ermöglichten, Kontakt mit ihrer ungarischen Familie aufzunehmen. Dies wurde auch intensiv genutzt, sodass die meisten Schülerinnen und Schüler schon Tage zuvor mit ihren Partnern sehr gute Kontakte pflegten und viel Wissenswertes im vorab erfuhren. Dies ging sogar so weit, dass sie bereits das Programm am Wochenende teilweise zusammen ausmachten. Die Vorfreude auf die gemeinsamen 8 Tage war sehr groß und die Unsicherheiten verschwanden durch den bereits vorhandenen Kontakt.

Schon auf der Busfahrt konnten sich die Jugendlichen bereits mit einem kleinen Ungarisch Crash-Kurs von Frau Fischer auf die „neue“ Sprache einstellen. Von Anfang an fühlten sich die Schüler in den Gastfamilien und ihren 23 Partnern wohl, kein Wunder bei dieser gelebten Gastfreundschaft, die Ungarn auszeichnet! Frau Fischer, die als Europabeauftragte und Präsidentin des Fördervereins Europäische Kontakte Sinzing mit Schulen im In- und Ausland zusammenarbeitet und auch Verbindungen zu Ungarn fördert, versucht auch als Päd. Fachkraft im Privat-Gymnasium Pindl bei den Schülern Verständnis, Interesse und eine Verantwortung für das europäische Netz und für ein starkes, friedliches Europa zu erreichen.  

Diese Auslandskontakte haben sich über den Unterricht hinaus als äußerst wertvoll erwiesen, um das Alltagsleben, die Kultur, die Geschichte und die Sprache des Gastlandes kennenzulernen, Toleranz, Verständnis und Verantwortung zu übernehmen und die ersten Eindrücke eines gemeinsam erlebten Europas zu erfassen.

Eingebunden in den Schulalltag hatten unsere Schüler gleich am ersten Tag in der neuen “Heimat”die Möglichkeit, den Deutschunterricht in zwei Gruppen live zu erleben. Mit viel Freude und Lachen beiderseits erlebten sie, wie schwierig sowohl die deutsche Grammatik als auch die ungarische Sprache ist.  Am späten Vormittag machten sich dann alle Schüler mit Frau Helfrich, Frau Fischer und einer Führerin auf den Weg zum Burgviertel von Budapest, wo die Schüler gemeinsam in sechs Gruppen ihre Teamfähigkeit bei einem Geocatching mit geschichtlichem Hintergrund beweisen sollten und dies hervorragend schafften, obwohl sie teils knifflige Aufgaben lösen mussten. Die Schwierigkeit bestand darin, dass die ungarischen Kinder erst die jeweilige Aufgabe auf Deutsch (was manchmal auch auf Englisch versucht wurde) übersetzen mussten. Die nächste Hürde bestand darin, dass Schnelligkeit und Schlachtfragen das Ganze nicht vereinfachte! Hatte man die Lösung gefunden, wurde sie per SMS weitergegeben und dann gewertet. Am Schluss wurden die Punkteverteilung bekanntgegeben. Durch diese “Arbeitstour” erlebten die Teilnehmer eine interessante  Besichtigung rund um das Burgviertel, sahen viele Sehenswürdigkeiten mit ganz anderen Augen und lernten einen kleinenTeil ungarischer Geschichte kennen. So erkundeten sie den Regierungsbereich rund um den Sándor-Palast, Kirchen, die Matthiaskirche und Gebäude bis hin zur Fischerbastei.

Nach fast 4 Stunden gemeinsamer Erkundung, Lauferei und Suche verzichteten die Schüler auf den Besuch des Einkaufszentrums, der in den nächsten Tagen dann nachgeholt wurde.

Viele Schüler nahmen abends noch an einer Party in der Schule teil und lernten Mitschüler ihrer Partner kennen.

Während am Wochenende die Schüler mit ihren Gastfamilien ihr eigenes Freizeitprogramm verbrachten und liebevoll betreut wurden, hatten sie unter der Woche Zeit, ihre Austauschschule kennenzulernen.

Bei einem Aufenthalt in Ungarn durfte auch das Abenteuer „Kutschenfahrt“ in der Puszta nicht fehlen. Durchgerüttelt aber selig ging es dann zur Ausstellung von ungarischer Handwerkskunst, angefangen von einem Hufschmid bis hin zu ungarischen Gewerbe mit Stickerei und Tonwaren, Honigprodukten usw. Das Fladenbrot vom Steinofen frisch herausgebacken, ein gemeinsames Mittagessen (Hühnersuppe, Pörkelt und Maiskuchen als Nachtisch), typische Live-Musik und eine Reiterschau waren für die Jugendlichen ein großes Abenteuer, das noch gesteigert wurde, als die Kinder anschließend selbst auf Pferd und Esel reiten durften.

Der alte Museumsbauernhof mit der Tierhaltung von alten ungarischen Rassen sowie eine turbulente Olympiade mit Preisverteilung rundeten diesen interessanten Tag ab.

In dem neuen, hoch modern eingerichteten Haus der Musik hatte jeder die Möglichkeit, mit einer Audio- Guide Tour viel über die Geschichte der Musik lernen. Mit vielen interaktiven und lehrreichen Aktivitäten konnte man nicht nur die Zeitreise bis zur jetzigen Musik mitverfolgen, sondern auch sich aktiv beteiligen. So versuchten sich viele an ungarischen Tänzen, die virtuell vorgeführt wurden. Die Möglichkeiten, sich in diesem Haus zu betätigen sind wirklich eine Erfahrung wert. Bis zu 60 Hörerinnen und Hörer können hier ganz in ein 3D-Klangerlebnis eintauchen. Dieses wird durch die Bauweise mit 360-Grad-Surround-System möglich. Mehr als 30 Lautsprecher beschallen dafür Raum und Menschen in verschiedenen Richtungen. So können „hologrammartige“ Klangwände entstehen.

Ein besonderes Erlebnis war auch der Besuch und eine Führung im ungarischen Parlament. Das 268 Meter lange, direkt am Donauufer gelegene Gebäude ist eines der Wahrzeichen Budapests. Das Einkammerparlament in Budapest besteht seit 2014 aus 199 Abgeordneten und wird alle vier Jahre direkt vom Volk gewählt. Seit 1902 tagt es im ungarischen Parlamentsgebäude. Die unglaubliche Größe und diese wunderschöne und wertvolle, alte Einrichtung, wahnsinnigen Treppenaufgängen mit roten Teppichen, Gold Verzierungen und die Stephanskrone mit den ungarischen Kronjuwelen, die hier aufbewahrt und durch die Kronwache mit traditionellen Uniformen bewacht werden, verzücken jeden Besucher.

Der letzte Tag stand unter dem Projekt: „Donau verbindet uns“, Wir werden gebraucht!

Gleich um 8.15 Uhr begann der Unterricht mit einem Vortrag von zwei ungarischen Schülern, die ihr Programm „Ökoschule“ vorstellten. Dieses Projekt wurde durch die Ölkatastrophe in einem Nebenarm der Donau in Szigetszentmiklós 2020 ins Leben gerufen und seitdem in der Schule jedes Jahr für eine Woche fortgeführt. Damals wurde illegales Altöl abgelassen. Sehr viele alte, teilweise unbekannte Arten von Pflanzen, schwimmende Moore, die teilweise noch von der Eiszeit herrühren, wurden mit den vielen Tierarten vernichtet.

 

Nach Erklärungen und wissenschaftlichen Erläuterungen über die Erwärmung unseres Klimas, Umweltsünden, die Vernichtung von Mooren und Wasserreservoiren und der Schutz von solchen Mooren und der dringende Handlungsbedarf zeigten die Schüler anhand von Miniaturformat ihre Erfindung von schwimmenden „Scheiben“.

Mit verschiedenen Behörden, Umweltorganisationen und dem Wasserwirtschaftsamt hilft nun seit diesem Desaster das Ökoteam der Partnerschule an der Wiederherstellung des Moores und wir durften mithelfen!

Nach der Theorie ging es zur Praxis! Zuerst wurden in verschiedenen Teamgruppen schwimmende Moore in Kleinformat hergestellt, damit wir uns die Grundidee vorstellen konnten. Die Matten wie eine Art Floss, aus Stroh zusammengebunden, darauf Torf (in unserem Fall Wattebällchen) Pflanzen, die aus Maisstärke durch einen 3D-Drucker hergestellt, bemalt und auf den Torf befestigt wurden, ergaben unsere schwimmenden Moore. Nach dieser Arbeit ging es zur Donau mit den richtigen Materialien. Der Biologielehrer Zoltan brachte die fertig gestellten Matten aus Binsen, Bastfasern, Stöcken und Stroh mit Pflanzen und Torf an die Stelle der Donau, wo seit 2021 kontinuierlich diese schwimmenden Ersatzmoore eingesetzt werden. Abwechselnd in 2 Gruppen (eine schaute sich den betroffenen Donauarm per Kanu an, konnte die Beschaffenheit des tragenden Moores testen, die andere Gruppe arbeitete an den künstlichen Mooren.) Begeistert packten alle 46 Teilnehmer mit an. So wurden die Matten mit Torf, Pflanzen, Stroh und Reisig versehen und mit einem Kanu zu den Stellen gebracht. Dreckig, verschwitzt aber überglücklich über dieses Projekt endete nach 6 Stunden dieses Schulprojekt.

Anschließend ging es nach Radecke, wo man die älteste noch funktionstüchtige Mühle an der Donau besichtigte, die dank einer Stiftung erhalten blieb. Danach konnten wir mit einer Schifffahrt auf der Donau um verschiedene Inseln den Baumbewuchs, „Binsenmeere“ und Moorinseln besichtigen und erfuhren noch viel über die frühere Schifffahrt.

Nach so vielen Eindrücken, Neuerlerntem und interessanten Projekten mussten wir die neu gewonnenen Freunde schweren Herzens und mit vielen Tränen nach 8 intensiven Tagen verlassen und nach Regensburg zurückkehren. Wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch der Ungarn im Oktober 2024.

Förderer unseres Projektes ist das Forum Internationaler Jugendaustausch Regensburg!

Wir bedanken uns für diese Finanzhilfe

Regina Fischer

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