Privat-Gymnasium PINDL
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Exkursion 9d Neue Synagoge Regensburg, 04.07.24

Vergesset nicht Freunde, wir reisen gemeinsam und es ist unsere gemeinsame Welt!

(Vgl. Rose Ausländer. Ich höre das Herz des Oleanders. Gedichte 1977-1979)

Am 4. Juli 2024 begab sich die Klasse 9d, begleitet von ihrer Klassenlehrerin Frau Weigl und ihrem Religionslehrer Herr Lang, auf eine Exkursion zur Neuen Synagoge in Regensburg. Prof. Dr. Josef Eckstein, ehemals Präsident der Hochschule Regensburg, führte die Schülerinnen und Schüler durch das beeindruckende Gebäude.

Im Gemeindesaal der Synagoge erzählte Herr Eckstein von der bewegten Geschichte der jüdischen Gemeinde in Regensburg. Bereits seit 987 existierte jüdisches Leben in der Stadt, was Regensburg zur ältesten jüdischen Gemeinde in Bayern und zur drittältesten in Deutschland macht. Die erste Synagoge wurde 1220 am Neupfarrplatz errichtet, wo heute das Misrach-Denkmal des Künstlers Dani Karavan steht – ein Bodenrelief aus weißen Granitblöcken, das den ehemaligen Grundriss dieser Synagoge darstellt. Im Jahr 1519 wurden die Juden aus Regensburg vertrieben, ihre Synagoge zerstört und ihre Wohnungen enteignet. Erst 1905 erwarb die Gemeinde das Grundstück für die heutige Synagoge. Während der Novemberpogrome im Jahr 1938 brannte die Synagoge, und der Bürgermeister untersagte der Feuerwehr sogar den Löscheinsatz. Ab 1950 erlebte die jüdische Gemeinde in Regensburg einen Neuanfang, da immer mehr Juden zurückkehrten. Seit 1994 zählt die Gemeinde über 1.000 Mitglieder. Der Förderverein und der Staat unterstützten den Neubau der Synagoge und des Gemeindezentrums, die 2019 fertiggestellt wurden.

Die Schüler erfuhren, dass die Tora das zentrale Heiligtum der Synagoge ist – eine handgeschriebene Schriftrolle, die im Toraschrein aufbewahrt wird. Der Hauptteil des jüdischen Gottesdienstes besteht aus der Lesung der Tora am Bima, einem speziellen Lesepult. Die Gottesdienste werden auf Hebräisch abgehalten.

Die Neue Synagoge beeindruckte die Schüler durch ihre besondere Ausstattung und Architektur. Sie verfügt über einen Toraschrein, eine Bima und einen neunarmigen Chanukka-Leuchter. Besonders bemerkenswert sind die nach oben hin immer weiter werdenden Abstände der Holzlattung, die den Blick zur handgefertigten, 15 cm dünnen Holzdecke in Kuppelform lenken sollen. Die Akustik der Synagoge funktioniert ohne Lautsprecher und Mikrofon, da diese Technik am Sabbat als “Arbeit” gilt und daher verboten ist. Es gibt eine Frauenempore und eine Muster-Torarolle zum Zeigen. Das ewige Licht erinnert an das Licht im Tempel und symbolisiert die unermessliche Gnade Gottes. Herr Eckstein informierte die Schüler auch über die Rolle der Frau in orthodoxen und liberaleren jüdischen Gemeinden.

Zum Abschluss der Exkursion hörten die Schülerinnen und Schüler das Gedicht "Gemeinsam", welches sie und uns daran erinnern soll, dass wir gemeinsam auf dieser Welt reisen und Verantwortung füreinander tragen.

Maximilian Lang

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